In den letzten Jahren kannten die Immobilienpreise nur einen Weg, nach oben. Materialmangel, Fachkräftemangel und günstige Zinsen befeuerten den Immobilienmarkt. Mehr Menschen konnten sich Wohneigentum leisten.
Bauzinsen zwischen 3,5% und 4%
schrecken natürlich Kaufinteressenten ab, die Zinsen um die 1% noch kennen. Jedoch gab es auch so gut wie keine Inflation. Diese ist mittlerweile auf einem Rekordhoch. Sinkende Zinsen werden von den meisten Analysten nicht erwartet, eher ein Einpendeln in etwa auf dem aktuellen Niveau bei einer weiterhin hohen Inflation.
Lieferprobleme
sind weitestgehend ausgestanden. Lediglich Heizungslieferanten und Dachziegelproduzenten haben, auch durch energetische Sanierungen bedingt, noch gut gefüllte Auftragsbücher.
Metropolen stabil: Außerhalb minus 5%
Wenn man die sieben großen Metropolen (München, Hamburg, Düsseldorf, Köln, Frankfurt a.M., Stuttgart und Berlin) ausklammert, könnte dies eine pauschale Faustformel darstellen. Laut vdp (Verband der Pfandbriefbanken) sanken die Preise für Wohnimmobilien im ersten Quartal 2023 gegenüber dem Vorjahr durchschnittlich um 2,3 %. Jedoch sind die Preise in den großen Metropolen eher gestiegen. Dies ist auch steigenden Mieten durch mangelnden Neubau zuzuschreiben.
Transaktionsvolumen halbiert
Im ersten Quartal 2023 ist das Transaktionsvolumen (Summe in Euro für sämtliche gehandelte Immobilien in Deutschland) auf 2.1 Milliarden EUR gesunken und hat sich somit fast halbiert. Viele Verkäufer und Käufer verhalten sich abwartend in Bezug auf die neue Preissituation, noch.
Wohnbauziel von 400.000 Wohneinheiten jährlich
Dieses wurde von der Regierung versprochen. Leider wurde dieses Ziel um mehr als 100.000 Wohnungen verfehlt. War doch früher der Leerstand ein gefürchteter Faktor für den Vermieter, ist dies heute für die meisten Vermieter eine völlig „Unbekannte“.
Steigende Mieten
Dank vieler Regularien (Mietpreisbremse etc.) sind die meisten Bestandsmieter gut vor steigenden Mieten geschützt. Bei Neuvermietungen von kernsaniertem Wohnraum und Neubauten sieht die Welt ganz anders aus, hier können die Vermieter beträchtliche Mieten verlangen. In den sieben großen Städten Deutschlands finden diese Vermieter auch weiterhin solvente Mieter.
Wachsende Bevölkerung
Täglich kommen mehrere Tausend Menschen nach Deutschland. Asylsuchende sowie Flüchtlinge und Fachkräfte werden auch künftig noch zu uns kommen. Demgegenüber steht ein hoffnungslos leergefegter Mietwohnungsmarkt. Vor allem in den großen Ballungsgebieten, wie z. B. Berlin, werden daher weitere Mietsteigerungen erwartet.
(Vgl. Der Tagesspiegel vom 18.06.23)
Wenn wir diese Faktoren genau betrachten, ist der Immobilienkauf weiterhin lukrativ. Die Mieten werden inflationsbedingt und durch Wohnraummangel eher weitersteigen. Die Kreditrate bleibt Ihnen über die gesamte Zinsfestschreibung als fester Wert erhalten. Bei einer hohen Inflation und einer langen Zinsfestschreibung tilgt die Inflation teilweise mehr als der Kreditnehmer selber. Die Immobilie war bisher immer eine gute Investition, gerade als Inflationsausgleich. Auch wenn die Rechnung in den ersten Jahren knapp bis negativ ist, dreht sich das Blatt über die Jahre zugunsten des Eigentümers. Mieter tragen das höhere Risiko der Altersarmut. Schon deshalb ist ein eigenes Dach über dem Kopf eine bezahlbare Sicherheit. Eine Immobilie ist vermutlich zur Zeit die sicherste Anlage die es gibt, schon wegen der hohen Lebensqualität in den eigenen vier Wänden.